Spezzatino ist in der Küche eine Wunderwaffe, das ultimative Comfort Food, es macht satt und zufrieden, ohne zu viele Kalorien oder Kohlehydraten.  Spezzatino muss zwar länger köcheln, aber dabei kannst du dich auf dem Sofa entspannen. 

Er ist vielfältig wie kaum ein anderes Gericht, kann aus Kalb, Rind, Schwein, Lamm, Wildschwein und sogar Fisch zubereitet werden. Seine opulente Soße kann frische Nudeln optimal begleiten. Außerdem ist er extrem einfach zu kochen, und du kannst ihn im Voraus zubereiten. Ein Traum!

Für einen klassischen Spezzatino rate ich dir zu Rindfleisch: Das Fleisch soll idealerweise reich an Bindegewebe und Kollagen sein. Rind ist deshalb besser als das noch zu junge und magere Kalb. Das Bindegewebe weicht auf und quillt, während der langen und langsamen Kochzeit, das Kollagen schmilzt und das Ergebnis ist sehr saftig und schmackhaft.

Perfekt für Spezzatino sind Rinderbäckchen oder Fleisch aus dem Nacken (Kamm, Fehlrippe). Das sogenannte Bürgermeisterstück, kurzfaserig und fein marmoriert, ist ein bisschen teurer aber auch bestens geeignet. Lass dich gerne von einem guten Metzger beraten.

Essenziell ist für einen perfekten Spezzatino die korrekte Art ihn zu kochen. Das Fleisch soll kurz und sehr heiss gebraten werden, damit sich die Poren schließen und die Säfte im inneren bleiben. Es folgt eine lange Kochzeit auf moderater Temperatur in einem geschlossenen Topf. So schmort das Fleisch langsam in der dazugegebenen Flüssigkeit, sei es Brühe, Wein oder Tomatensoße, ohne dass diese zu stark verdampft.

Wichtig ist auch die Dimension der Fleisstücke, perfekt sind Würfel von ca. 4 mal 4 cm.

Zeit: 20 Minuten Vorbereitung + 1,5 Stunden Kochzeit      Einfach      Gut vorzubereiten

Zutaten für 4 Personen

Brodo di carne
  • 800 g Rindfleisch nach geschmack (siehe oben)
  • 1 große Möhre
  • 1 Zwiebel
  • 2 bis 3 Stangen Sellerie 
  • 2 Lorbeerblätter
  • 3 bis 4 EL Mehl
  • 3 bis 4 Rosmarinzweige
  • 1 Glas Rotwein
  • 1 Flasche Passata
  • 3 El Olivenöl
  • Salz
  • evtl. Brühe (auch aus Würfel oder Granulat)
  • Pfeffer aus der Mühle

STEP 1
Gemüse waschen, putzen und würfeln. Fleisch unter kaltem Wasser abspülen und mit Küchenpapier trocken tupfen. Fleisch in Scheiben und dann in Würfel von 4 mal 4 cm schneiden.
1 EL Öl in einer Pfannen erwärmen und Gemüsewürfel in dem heißen Öl braten (Soffritto). 

Step 2
Mehl in einen Teller geben, die Fleischwürfel auf allen Seiten mit dem Mehl überziehen.

Zwei EL Öl in einem Bräter erhitzen, die Fleischwürfel bei hoher Temperatur rundherum kurz braten. 

So werden die Poren des Fleisches verschlossen, und das Fleisch bleibt saftig und verleiht der Soße ein leckeres Röstaroma. Fleisch mit dem Wein ablöschen.

Gemüse zum Fleisch in den Topf geben (evtl. mit wenig Wasser die Bratreste aus der Pfanne lösen und ebenfalls in den Topf geben) Herd auf eine mittlere Temperatur herunterschalten. Zwei TL Salz, Rosmarin und Lorbeerblätter dazu geben.

Step 3
Passata in den Topf gießen, schön vermengen. Topf mit dem Deckel verschließen und bei niedriger Temperatur ca. 90 Minuten köcheln lassen. Der Spezzatino sollte nicht zu stark kochen, das Fleisch trocknet sonst aus. Falls die Soße sich zu stark reduziert, mit ein wenig Brühe auffüllen.

Step 4
Soße abschmecken und eventuell Salz und Pfeffer hinzufügen. Fleisch mit der köstlichen Soße sehr heiß servieren.

 PRO PORTION: 460 kcal, 44 g E, 20 g F, 18 g KH

Spezzatino kannst du bis zu zwei Tagen im Voraus zubereiten. Kalt aufbewahren und vor dem Essen einfach aufkochen: Wieder erwärmt schmeckt er sogar noch besser!

Ideale Begleiter des Spezzatinos sind Kartoffelpüree, Polenta oder Risotto. Du kannst auch nach ca. eine Stunde Kochzeit Kartoffeln in die Soße hineingeben und mit dem Fleisch zu Ende kochen. Die Kartoffeln werden dann sehr schmackhaft und sind perfekt, um die Soße aufzunehmen ohne zu viel Arbeit (und Kalorien) zu liefern.

Als Getränk passt ein Rotwein mit mittlerem Körper wie ein Montepulciano d’Abruzzo oder, sehr ausgefallen, ein Buttafuoco aus dem Oltrepò.

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