Das Gemälde Aqua (Giuseppe Arcimboldo, 1566, Kunsthistorisches Museum in Wien) ist Teil einer Tetralogie, welche die vier Elemente abbildet.
Diese vier Bilder korrespondieren mit einer anderen Gemäldeserie der vier Jahreszeiten, ebenfalls von Arcimboldo 1563 angefertigt. Jede Jahreszeit, wie jedes Element, wird als Porträt im Profil dargestellt, als sogenannter Kompositkopf, eine von diesem begabten Maler erfundene Besonderheit.
Für jedes Porträt werden Blumen, Früchte, Tiere und Gegenstände so gekonnt arrangiert, dass sie sich im Auge des Betrachters zum Bild eines Menschenkopfs zusammenfügen.
Aqua (das Wasser) ist zusammengesetzt aus 62 im Wasser lebenden Tieren. Neben Fischen kann man Korallen, Krebse, Muscheln, Schnecken, Perlen und vieles mehr erkennen, unter anderem auch einen Seestern. Wie bei einem Wimmelbild kann man sich stundenlang mit dem Gemälde beschäftigen und immer wieder neue Details entdecken.
Arcimboldo ist ein Vertreter des Manierismus, einer Stilrichtung der Spätrenaissance. Der Manierismus bringt die Perfektion, mit der die Natur in der Renaissance abgebildet wurde, in eine neue Richtung. Die Natur wird nicht mehr als harmonisch und vollkommen dargestellt, sondern wird mit subtilen Bedeutungen angereichert, bewegt sich weg von der Abbildung der Realität hinein ins Symbolische und Allegorische. Damit werden die Manieristen eine Inspirationsquelle für die viel später aufkommenden Surrealisten.