Auch wenn ich die Hoffnung auf die letzten ein, zwei warmen Sonnenstrahlen noch nicht gänzlich aufgegeben habe, markiert der Oktober seit jeher das Ende des Sommers und den endgültigen Beginn der Herbstzeit. Für mich wäre allein das schon Grund genug, den Oktober wenig zu mögen. Kurioserweise finde ich ihn jedoch, besonders aus kulinarischer Hinsicht, ziemlich spannend.

Die Fülle an Schätzen, die uns der Oktober schenkt, ist selbst für die sonnenverwöhnten Sommermonate schwer zu toppen: Trauben, Kürbisse, Esskastanien, Äpfel, die ersten wunderbar saftigen Winterfenchel, Trüffel, Steinpilze…
Dieses üppige Angebot stellt mich leider vor eine kulinarische Herausforderung: wie soll ich aus diesen zahlreichen Köstlichkeiten das Thema für unser Rezept der Woche wählen?

Über das Problem habe ich tagelang gegrübelt. Dann, nach einer sehr anstrengende Yogastunde kam meine Freundin Iris auf mich zu und hatte etwas in der Hand, das exakt die selbe Farbe hatte wie mein Gesicht nach den vielen Asanas: Einen perfekt geformten Hokkaidokürbis aus ihrem Garten.

Unser Ehrengast der Woche war gefunden!

Das Rezept, das ich euch heute vorstellen möchte, eignet sich wunderbar für ein romantisches Abendessen zu zweit – aber auch für einen ausgelassenen Mädelsabend.

Zeit: 45 Minuten      Einfach      Vegetarisch        Gut vorzubereiten
Zutaten für 4 Personen:

Kürbisgratin Zutaten
  • Hokkaidokürbis circa 1 Kg (ungeputzt)
  • 1 El Olivenöl
  • 2 bis 3 TL Gewürze nach deiner Wahl (getrocknete Kräuter, Curry, Paprika, Cumin, Kurkuma usw.)
  • 2 El Rosinen (alternativ Cranberries, oder frische Trauben ohne Kerne, halbiert)
  • 3 El Kürbiskerne
  • 1 Pk (250 g) Ricotta (alternativ Schafs- oder Ziegenkäse, den man zerbröseln kann, oder für einen pikanteren Geschmack Gorgonzola)
  • 1 bis 2 El Honig
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer

STEP 1
Den Kürbis sehr gut waschen und abtrocknen. Mit einem großen Messer halbieren und Kerne und Fäden mit einem Löffel herausholen bis der Kürbisbauch sauber ist.
(Kerne eventuell aufbewahren (siehe Rezept „Semi di zucca“)
Jede Hälfte in 2 cm dicke Scheiben schneiden und jede Scheibe in 4 bis 5 große Würfel teilen.

STEP 2
Backofen vorheizen (200 Grad oder Umluft 180 Grad).
Rosinen in eine Tasse geben und mit kochendem Wasser übergießen.
Olivenöl, 2 große Prisen Salz, Gewürze und Pfeffer nach Geschmack in einem Glas mit Schraubverschluss geben, schliessen und kräftig schütteln, um alles gut durchzumischen (Würzöl).

STEP 3
Die Kürbiswürfel in einer Backform oder auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen, Würzöl darüber gießen und gut durchmischen. Backblech auf der mittleren Schiene in den Ofen schieben.
Nach 20 Minuten den Kürbis mit einer Gabel anpieksen: die Konsistenz sollte weich sein. Wenn nicht, dann noch 5 Minuten warten und erneut testen.

STEP 4
Wenn der Kürbis soweit ist, das Blech aus dem Ofen nehmen und probieren. Vielleicht muss noch etwas nachgesalzen werden (hier hat jeder seinen eigenen Geschmack).

STEP 5
Anschließend Ricotta darüber bröseln und Kürbiskerne und abgetropften Rosinen darüber streuen. Mit einem Esslöffel Honig aus dem Glas schöpfen und in einem dünnen Faden über den Kürbis laufen lassen (Menge nach Geschmack).

STEP 6
Den Ofen ausschalten und das Blech erneut reinschieben, 5 bis 10 Minuten ruhen lassen. Das fertige Kürbisgratin aus dem Ofen nehmen und auf einem hübschen Teller servieren.

Kürbisgratin gekocht

PRO PORTION: 356 kcal, 14 g E, 15,4 g F, 45,4 g KH

Du kannst das Gericht sehr gut im Voraus kochen: bereite alles wie beschrieben bis STEP 4 zu und stelle das Backblech kalt. Vor dem Essen heize den Backofen auf und fahre fort mit STEP 5 und 6.

Als Begleitung empfehle ich dir einen frischen Salat (siehe „Insalata di pomodorini“), knuspriges Baguette und ein Glas sehr kalten, sehr trockenen Prosecco di Valdobbiadene, der perfekt zur leichten Süße des Gerichts passt.
Ein grüner Tee, mit seiner leichten Bitternote, passt aber auch sehr gut dazu.

Wenn du Vegan lebst, ersetze Käse durch Kichererbsen (eventuell gerollt in veganem Parmesan) und Honig durch Agavesirup.

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