Zu fett, zu süß, zu viel: Wir alle möchten, nachdem die Weihnachtsvöllerei vorüber ist, unsere Ernährung wieder normalisieren und vielleicht den paar Pfunden, die wir kurzfristig angesammelt haben, den Krieg erklären. Fisch ist dafür eine wunderbare Waffe: Reich an vollwertigen Proteinen, die lange satt machen, und vielseitig in der Zubereitung.

Fisch ist aber nicht gleich Fisch!
Hast du gewusst, dass auch für Fisch, wie für Gemüse und Obst, die Saisonalität eine wichtige Rolle spielt? Unsere globalisierte Welt gibt uns heute die Möglichkeit, zu jeder Jahreszeit alle Produkte zu erwerben, die uns in den Sinn kommen. Erdbeeren in Winter, Spargel bis in den Herbst hinein, Auberginen und Tomaten immer verfügbar. Die meisten wissen mittlerweile aber, dass diese Verfügbarkeit trügerisch ist und dass Gemüse und Obst am besten schmecken (und auch am umweltfreundlichsten sind), wenn sie in der richtigen Saison gegessen werden. 

Dasselbe Prinzip gilt auch für Fisch, auch wenn die Kühltruhe uns etwas anderes suggeriert. Man soll unbedingt darauf achten, Fische zu kaufen, die nicht gerade in ihrer reproduktiven Phase sind. Kalender, die uns helfen, die richtige Sorte zu wählen, kann man im Netz finden.

Überfischung
Ein weiteres Problem ist die Überfischung. Um den vermeintlichen Bedarf an Fischprodukten zu decken, wird extensiv gefischt ohne jeglichen Respekt für Natur und Umwelt. Die Konsequenz sind leergefischte Meere und Fischsorten, die schon vom Aussterben bedroht sind.

Aquakultur, also das Züchten von Fischen, ist, ökologisch gesehen, auch keine ausgewogene Alternative. Hohe Emissionen in der Umgebung, Verschmutzung der Gewässer durch den Einsatz von Düngemitteln, übermäßige Gabe von Antibiotika, die Wasser, Fisch und Mensch gefährden, sind nur einige der negativen Aspekte.

Ein Schreckensszenario? Durchaus! Dennoch jeder einzelne von uns kann tatsächlich etwas dagegen tun: Wenn wir bewusst und reflektiert einkaufen.

Reduziere deinen Fischkonsum auf ein- oder zweimal die Woche. Wähle Fischsorten, die zur Saison passen. Informiere dich über alternative Fischzuchtmethoden, z. B. die Aquaterraponic, die Fische im Kreislauf mit Gemüseanbau züchtet und dabei klimaneutrale und biologische Produkte hervorbringt. Kaufe nur Fisch, der mit dem MSC-Siegel gekennzeichnet ist! Das Siegel garantiert, dass der Fisch nachhaltig gefangen und verarbeitet worden ist.

Zu kompliziert? Ich glaube nicht. Du hast eine starke politische Macht und kannst mit deinem Verhalten Missstände positiv verändern. Nutze es und esse verantwortlich, bewusst und genussvoll!