Brandacujun ist ein sehr altes, urtraditionelles Gericht, das von der westlichen Seiten Liguriens stammt, der Riviera di Ponente. Das Gericht ist so alt, dass sein Name nur in der Mundart-Form existiert.

„Brandare“ bedeutet soviel wie pürieren, noch eher manschen.  Und „Cujun“…nun ja, das ist ein nicht wirklich salonfähiger Begriff, um die männlichen Reproduktionsorgane zu bezeichnen.

Der seltsame Name erklärt sich so: Um die Zutaten zu manschen, musste der Topf lange und kräftig geschüttelt werden, eine nicht besonders qualifizierte Arbeit, die auf Schiffen vom dümmsten Seemann (dem „Dödel“) verrichtet wurde. 

Heute können wir glücklicherweise auf technische Hilfe zurückgreifen, um diese mühsame Arbeit zu erledigen…

Auch der Brandacujun ist ein Arme-Leute-Gericht, mit sehr einfachen, wenigen Zutaten. Das Ergebnis: hervorragend! 

Das Einzige zu beachten, ist wie immer die Qualität und die Frische der Lebensmittel.

Typischerweise wird der Brandacujun mit Stockfisch zubereitet. Ich gebe dir eine einfachere Version mit Kabeljau. Sie ist feiner im Geschmack und schneller zu realisieren.

Zeit: 40 Minuten      Sehr einfach  

Zutaten für 4 Personen (als Vorspeise)

Brodo di carne
  • 250 g Kabeljaufilet
  • 400 g Kartoffeln (mehlig kochend)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Lorbeerblatt
  • 5 TL Pinienkerne
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 halber Bund glatte Petersilie
  • 6 bis 8 El Olivenöl
  • Salz und Pfeffer aus der Mühle

STEP 1
Kabeljau abspülen, in Stücke schneiden. Kartoffeln und Zwiebel schälen, waschen und grob würfeln.

Alles in einen Topf geben und mit so viel Wasser aufschütten, dass die Zutaten gerade bedeckt sind. Einen TL Salz und ein Lorbeerblatt hinzufügen. Wasser zum Kochen bringen und dann bei mittlerer Temperatur köcheln lassen, bis die Kartoffeln auseinander fallen. 

Step 2
Petersilie waschen und trocken schütteln. Knoblauch pellen. Zitrone waschen und pressen. Alles in einen Mixer geben und zusammen mit dem Öl und 4 EL Pinienkernen pürieren (Pesto).

Step 3
Topf von der Kochplatte nehmen. Es sollte nur noch wenig Wasser im Topf übrig sein. Falls noch sehr viel Flüssigkeit vorhanden ist, einen Teil davon abgießen. Lorbeerblatt entfernen. Pesto in den Topf geben.

Step 4
Jetzt müsste typischerweise der Topf mit einem Deckel verschlossen werden und dann lange und kräftig geschüttelt werden, bis alles zusammen püriert ist. Zum Glück haben wir heute die Möglichkeit, die Zutaten mithilfe eines elektrischen Handrührers zu mixen. Benutze dazu die Knethaken, um die Masse in ein nicht zu feines Püree zu verwandeln.

Falls du ein feineres Ergebnis erzielen möchtest, kannst du auch einen Kartoffelstampfer nutzen.

Step 5
Branda mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit den restlichen Pinienkerne bestreuen. Noch lauwarm mit leicht getoastetem Ciabatta (eventuell mit Knoblauch eingerieben) genießen.

PRO STÜCK: 270 kcal, 7 g E, 20 g F, 15 g KH

Wenn du dein Branda im Voraus zubereiten möchtest, kannst du ihn kalt stellen und vor dem Essen auf kleiner Hitze und unter ständigem Rühren lauwarm machen. Gib nach Bedarf ein wenig Wasser dazu oder, um ihn geschmeidiger zu machen (aber auch kalorienreicher), ein paar Löffel Olivenöl.

Serviere dazu einen eher würzigen Wein, ein Pigato aus Ligurien zum Beispiel.